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Karate Dojo lud zur Mitteldeutschen Meisterschaft

Bericht: Dorothe Dorschel, Odenwälder Bote


Aus ganz Deutschland kamen 250 Karatesportler nach Groß-Umstadt

Eine Großveranstaltung der besonderen Art stemmte das Karate Dojo Groß-Umstadt am

vergangenen Wochenende. Zum zweiten Mal nach 2020 wurden in der Heinrich-Klein-Halle

die Mitteldeutschen Karate-Meisterschaften ausgetragen. Dabei wurden im Laufe des Tages

alle Wettkampfdisziplinen für weibliche und männliche Starter in allen Altersklassen ab neun

Jahren und allen Leistungsstufen getrennt angeboten. Mit 500 Starts traten 250 Teilnehmer

von neun Jahren bis zum Erwachsenenalter (18 plus) an.

Wie bereits vor drei Jahren zeichnete sich das Karate Dojo Groß-Umstadt durch eine geradezu

perfekte Organisation des ganzen Meisterschaftstages aus. Die Veranstaltung war auch, wie

Dojoleiter Christian Gradl berichtete, ein halbes Jahr im Vorfeld gründlichst vorbereitet

worden. Dabei lobte der Cheftrainer nicht nur sein hervorragendes Team mit rund 50

engagierten, ehrenamtlichen Helfern, das in allen Belangen kräftig mit angepackt hatte,

sondern dankte besonders auch der Stadt mit Bürgermeister René Kirch für ihre

Unterstützung.

Dieser ließ es sich nicht nehmen, sowohl die Meisterschaften zu eröffnen, indem er die

Teilnehmer herzlich begrüßte, als auch pünktlich zum krönenden Abschluss eines

erfolgreichen Wettkampftages sogar die umfangreiche Siegerehrung der Athleten komplett zu

übernehmen. Die Odenwälder Weininsel sei nicht nur Handball-Hochburg, sondern, wie man

heute sehen könne, auch Karate-Hochburg, so das Stadtoberhaupt. Unheimlich viele

Menschen hätten dazu beigetragen, dass die Mitteldeutsche Meisterschaft hier überhaupt

ausgetragen werden könne, lobte Kirch den Einsatz der zahlreichen Ehrenamtlichen.

Auch Ehrenstadtrat und Ehrenmitglied Diethard Kerkau fehlt seit ungezählten Jahren bei fast

keiner Veranstaltung des Karate Dojo Groß-Umstadt, ob bei Lehrgängen oder Wettkämpfen.

„Was ich an Karate so toll finde, ist die Disziplin, die vermittelt und erlernt wird.“ Über den

sportlichen Aspekt und die Leistung hinaus würden bei Karate Grundwerte und Tugenden wie

Respekt, Manieren und Fairness vermittelt.

Bei allem geschäftigen Treiben in der gut gefüllten Sporthalle, rund um die vier großen

Kampf-Matten, oder vor allem auch auf den Zuschauerrängen, durften auch die

Räumlichkeiten der Stadthalle, ob Innenbereich oder Außenbereich, ins Geschehen mit

einbezogen werden. Schließlich mussten sich die Sportler, die aus ganz Deutschland von

Hannover bis Freiburg angereist waren, nicht nur in einem separaten Raum aufwärmen.

Zudem gab es in der einladend aufgebauten Cafeteria eine reichhaltige Verköstigung mit

belegten Brötchen, Kuchenbuffet und zur Mittagszeit Würstchen vom Grill mit leckeren

Salaten. Die Organisatoren ließen es sowohl hier an nichts fehlen als auch im

Wettkampfbetrieb, wo jederzeit alles im Griff schien. Das wussten auch erfahrene und

turniererprobte Karateka zu schätzen: „Ich finde es ehrlich gut hier alles“, bestätigte etwa

Lidija Iljkic (14) aus Nürnberg, die bereits 2020 teilnahm. „Macht immer Spaß.“ Auch andere

Teilnehmer lobten den Ablauf und die gute Stimmung hier in Groß-Umstadt. Mittlerweile, so

die gebürtige Kroatin, sei sie schon fast überall bei Wettkämpfen gewesen. Auch im Ausland.

„Karate ist meine Leidenschaft. Es erfüllt mich. Wenn ich Karate mache, vergesse ich alles

um mich rum.“

25 Kampfrichter aus allen Regionen beurteilten und bewerteten die gezeigten Leistungen.

Gekämpft wurde in Kata (dem Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner) und im


Kumite (dem Freien Kampf), sowohl im Einzel als auch in Mannschaften. Zum ersten Mal bei

einem Wettkampf trat Thea Hoch vom Groß-Umstädter Dojo an, eine von fünf Mitgliedern

aus Umstadt, darunter drei Nachwuchskräften, die hier starteten. „Obwohl ich schon seit sechs

oder sieben Jahren Karate mache“, gab die Elfjährige Auskunft. Allerdings habe sie im

vergangenen Jahr die Vereinsmeisterschaft gewonnen. „Jetzt war ich aber ganz schön

aufgeregt“, gab sie zu, „und bin auch ziemlich spät eingeschlafen. Beim ersten Kampf war ich

ziemlich nervös, aber dann ging’s auch eigentlich. In Kata bin ich ins Halbfinale gekommen,

beim Kumite weiß ich, dass ich es nicht so gut gemacht hab. Da bin ich im ersten Kampf

rausgeflogen.“


Auch das gehört schließlich zu einem Wettkampf, ebenso wie die Sanitäter des DRK Groß-

Umstadt, die ununterbrochen anwesend waren. Und die erfahrene Wettkampfärztin Sibylle


Godeck, die jederzeit ein wachsames Auge auf die Gesundheit der Sportler hatte und im

Notfall gleich handeln konnte. Jedoch bekam sie kaum etwas zu tun, erfreulicherweise

ereigneten sich keine größeren Verletzungen.

Weil die Ausrichtung der „Mitteldeutschen“ erneut perfekt organisiert war, so Christian

Gradl, freut er sich nun, künftig bis auf weiteres die Veranstaltung in Groß-Umstadt

durchführen zu können. „Wir haben ja sehr viel Erfahrung aufgrund unserer vielen

Aktivitäten“, berichtete er. „Das ist aber nur möglich mit unseren Mitgliedern und der

Unterstützung der Stadt.“


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